„Das komplizierteste Projekt, das man sich vorstellen kann“

 In BAStA, Kultur, Studileben

Endlich ist es da! Das Kulturticket des AStA ist nach langer Erarbeitungsphase eingeführt worden. Damit löst der AStA-Vorstand sein Wahlversprechen ein. Das Team hinter dem Projekt verrät, wie es funktioniert und was es kann.

Ende Oktober wurde im Studierendenparlament nach langer Diskussion und intensiver Vorarbeit das Kulturticket beschlossen. Der Begriff „Kulturticket“ ist eigentlich irreführend, denn man kann es nicht kaufen – vielmehr handelt es sich um ein Modell des AStA, das allen Studierenden unserer Universität ermöglicht, günstiger in den Genuss von Sport, Kunst und Musik in der Rhein-Neckar-Region zu kommen. „Wir konnten durch Kooperationen mit Kultureinrichtungen mehr für unsere Studis rausholen und zusätzliche Rabatte aushandeln“, freut sich AStA Vorstand Mark Danker.
In den vergangenen Monaten konnte das Team des AStA-Kulturtickets bereits das Capitol in der Mannheimer Neckarstadt, das Kulturzentrum dashaus in Ludwigshafen und das Kleinkunstimperium des Rhein-Neckar-Gebiets als Partner für das Kulturticket gewinnen.
Auch die beliebte Alte Feuerwache am alten Messplatz ist mit dabei. Für Studierende heißt das: Verlosungen von Freikarten für diverse Veranstaltungen und vergünstigte Eintritte. Im Capitol zum Beispiel werden zwei- bis dreimal im Monat die Preise für bestimmte Veranstaltungen für Studierende auf fünf Euro herabgesetzt.

Sportfans kommen bei vergünstigten Karten für Spiele des SV Waldhof auf ihre Kosten. Mit den Mannheimer Adlern läuft bereits eine Kooperation unabhängig vom Kulturticket, die möglicherweise noch mit integriert wird. Freunde*innen der klassischen Musik dürften sich besonders über die Kooperation mit den Mannheimer Philharmonikern freuen, für deren Konzerte es nun noch bessere Konditionen für Studenten gibt.

Die bunte Palette des Kulturtickets vervollständigen die beiden Mannheimer Programmkinos Odeon und Atlantis. Sie werden den Studenten Vergünstigungen für besondere Filmperlen zu den Themen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft abseits des Mainstreams bieten. Um die breite Masse zu erreichen, liefen zudem bereits Gespräche über mögliche Kooperationen mit den großen Blockbusterkinos CinemaxX und Cineplex. Auch diese waren nicht abgeneigt, doch was für eine Partnerschaft mit ihnen letztlich entstehen wird, bleibt abzuwarten.

Wie auch das Capitol (Bild oben) zählt die Alte Feuerwache zu einer der bedeutendsten Kultureinrichtungen Mannheims. Sie beide befinden sich am Alten Meßplatz in der Neckarstadt.

Einige Kooperationen sind kostenlos, andere nicht – für 2.800 Euro wurden bereits Kooperationen geschlossen. Bis zu 10.000 Euro sind im kommenden Jahr für das Kulturticket eingeplant, die aus dem Haushalt gestemmt werden – eine Summe, die zunächst gewaltig erscheint. Rechnet man sie aber auf die rund 12.000 Studenten der Universität Mannheim um, fallen auf jeden Studenten pro Semester weniger als 0,50 Euro an. Extra zahlen für das Kulturticket muss keiner – das Vorlegen der ecUm genügt.

Für die Beteiligten, die hinter den Kulissen wirkten, sei die Erarbeitung des Kulturtickets „das wohl komplizierteste Projekt, das man sich vorstellen kann“ gewesen, meint Mark Danker. Es habe enorm viele Ansprechpartner gegeben, für die Umsetzung hätte es nicht nur an Verhandlungsgeschick und Ausdauer bedurft, sondern auch an reichlich Fantasie und Kreativität.

In der Vergangenheit waren Versuche der Juso-HSG und des RCDS, ein Kulturticket einzurichten, gescheitert. Aber nun hat es endlich geklappt: „Wir sind stolz darauf, dass es nun durchgekommen ist“, berichtet Mark stellvertretend für das Team des Kulturtickets. Bei ihm lag die politische Handhabe – häufig hätten sich die verantwortlichen JuSos zu ihren Vorschlägen ein „das funktioniert leider nicht so“ von ihm anhören müssen. Zum Beispiel konnte eine Partnerschaft mit dem Nationaltheater bisher noch nicht realisiert werden, da dessen Kooperationsvorschlag den finanziellen Rahmen gesprengt hätte. Doch das siebenköpfige Team hat weiter am Kulturticket gefeilt, mit Einrichtungen gesprochen und E-Mails geschrieben – das alles ehrenamtlich. „Ohne sie wäre das nicht gegangen“, lobt Mark. Im neuen Jahr sollen noch mehr Kooperationen hinzukommen. Ziemlich sicher ist zum Beispiel, dass das Technoseum ins Angebot aufgenommen wird. „Vorschläge zu neuen möglichen Kulturpartnern sind bei uns auch immer willkommen!“, betont Clemens aus dem Team des Kulturtickets.

Studierende können sich auf der eigenen Facebook-Seite des Kulturtickets über rabattierte Events informieren, und an Verlosungen teilnehmen. Hier geht’s lang!

Von Solveig Bähner

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