Erstis berichten: Wie erlebten sie die Erstiwoche? (Teil 2)

 In BAStA, Studileben

Vor sechs Wochen begann für hunderte Erstis wie jedes Jahr Ende August ein neuer Lebensabschnitt: Studieren an der Uni Mannheim. Doch bevor es in die Vorlesung ging, steht jedem Neuankömmling eine ereignisreiche Erstiwoche bevor, die er oder sie so schnell nicht vergessen wird. Was haben sie erlebt? Welche Erfahrungen haben sie gesammelt? Unsere drei Autorinnen im ersten Semester resümieren. 


+++ Teil 2 +++


Sommerurlaub statt Ersti-Woche? Vielleicht doch keine gute Idee.

von Lisa Weber (BaKuWi: MKW)

Als geschätzt der einzige orientierungslose und verlorene Mensch auf dem Uni-Planeten Mannheims und ohne einen Pappbecher Kaffee in der Hand, kann man sich schon ziemlich desintegriert fühlen – vor allem, wenn man in der ersten richtigen Uni-Woche dann noch nicht mal wirklich Vorlesungen hat. Dabei studiere ich Kultur und Wirtschaft: Medien- und Kommunikationswissenschaften mit Beifach BWL – zu einer großen Wahrscheinlichkeit der längste Name für ein Studium, den man je gehört hat.

Einen ganz sanften Einstieg bot dann die erste BWL-Vorlesung am Donnerstagabend, welche so gut besucht war, dass 10 Prozent der Anwesenden stehen mussten und der Prof fast heiser wurde bei so vielen Neuen (wie er sie bezeichnete „mathebegeisterte“ Studierende). „Endlich erste Kontakte knüpfen“, dachte ich, doch finde mal die 50 Medien- und Kommunikationswissenschaftler in der Masse an BWLern. Vor allem natürlich, wenn man kaum ein Gesicht kennt, weil man in der Einführungswoche ja statt an der Uni im Urlaub war. Zum Glück muss man sich heute, vier Wochen später, zumindest nicht mehr um einen Sitzplatz streiten. Das Problem der Mathebegeisterung hat sich anscheinend in Luft aufgelöst.

Was sich sonst noch so bald in Luft auflösen wird, bin sicherlich ich, wenn ich nicht bald von den echten Mannheimern lerne, wie man richtig über die Straße geht. Ich beobachte die Hierbeheimateten nur zu gerne, wie sie nach links, rechts, links und wieder rechts schauen, wenn sie eine ganz normale Straße überqueren wollen, aber nicht gleichzeitig vor eine bimmelnde Straßenbahn laufen wollen. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen neuen Luxus, alle zehn Minuten in eine Bahn nach Hause einsteigen zu können. Sowas ist man auf dem Land eher nicht gewöhnt, doch die Nahtoderfahrungen würde ich mir gerne sparen, was man beim Fahrradfahren leider auch nicht umgehen kann. Doch abgesehen davon, kann ich schon stolz behaupten, mich zumindest im Schloss und vielleicht irgendwann auch einmal auch in den Quadraten auszukennen. Mein Tipp also an alle Weltenbummler: Bummelt wann anders durch die Weltgeschichte, aber besser nicht während eurer Ersti-Woche!

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