Liebe Autofahrer – lasst uns Frieden schließen!

 In BAStA, Studileben

Mit der Show Monnem Bike hat die Stadt Mannheim das 200-jährige Jubiläum des Fahrrads gefeiert. Das Fahrrad hatte seine Jungfernfahrt in Mannheimbestritten, und ist in jeder Unistadt das wohl beliebteste Verkehrsmittel unter Studierenden. Aber was heißt es, in Mannheim Fahrrad zu fahren?

Man sollte davon ausgehen, dass eine Stadt die, das Fahrrad in solchem Maße feiert auch, optimal fürs Radfahren ist. Diese Annahme ist wohl die falscheste Annahme aller falschen Annahmen. In Mannheim Fahrrad fahren heißt: Ausweichen, Hoffen und Beten.

Ausweichen, weil es scheint, dass die Mannheimer Autofahrer aus Prinzip Fahrradwege zuparken oder während eines Staus in den Quadraten auch gerne darauf halten. Man muss ja wissen was vorne passiert und so.  Wenn man im letzteren Falle nun irgendwie versucht mit seinem Fahrrad vorbeizukommen – denn man hat ja auch Termine einzuhalten – ist man konfrontiert mit Stinkefingern, Pöbeleien oder lautstarken Äußerungen bei denen man besser weghört. Die Autofahrer scheinen nicht zu verstehen, dass in der eigenen Spur bleiben der Angst vor Kratzern im Lack viel besser entgegenwirkt, wie Radfahrer anzupöbeln.

Hoffen und beten, weil die meisten Autofahrer die Radfahrer oder gleich die Verkehrsregeln vergessen. Mein Highlight zu diesem Thema war ein Gespräch mit einer Kommilitonin, die mir von ihrem Fahrradunfall berichtet hat. Der Unfall geschah hier direkt vor unserem Schloss. Wie manche vielleicht wissen gibt es eine Bus-und Radspur über die Länge der Bismarckstraße. Ein Autofahrer hatte sie dort abgeräumt, weil er darauf bestand, dass die Bus-und Radspur eine Abbiegespur ist. Eine durchaus interessante Argumentation, wenn man nicht Schuld an einem Unfall haben will.

Aber auch die Poser mit ihrem lauten Bass und aufheulendem Motoren tragen ihren Teil zu der angespannten Stimmung bei. Ich habe schon aufgehört zu zählen, wie oft ein Autofahrer anstatt mich zu überholen mit aufheulendem Motor neben mir hergefahren ist. Ist das cool? Nein. Fühle ich mich dadurch belästigt und in direkter Gefahr? Ja.

Natürlich gibt es auch Fahrradfahrer, die sich absolut nicht an die Verkehrsregeln halten. Sie fahren ohne Licht, ignorieren rote Ampeln oder fahren mitten auf der Straße, aber man kann wohl trotzdem erwarten, dass der Autofahrer beim Abbiegen in den Rückspiegel schaut oder mit Sicherheitsabstand an einem vorbeifährt. Und alle, denen das schon zu viel ist, sollten sich vielleicht einmal vor Augen führen, dass dies keine Nettigkeit auf Seiten der Autofahrer ist sondern schlicht die Verkehrsregeln.

von Alishia Latz

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