QSM – drei Buchstaben, viel Geld

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Ab und zu geistert die Abkürzung „QSM“ vielleicht über den Campus, besonders unter Menschen, die aktiv in der Hochschulpolitik unterwegs sind. Doch nicht nur für unsere Hochschulpolitiker*innen ist die Abkürzung wichtig: Die drei Buchstaben beeinflussen unsere Uni sehr stark.

QSM steht für Qualitätssicherungsmittel und bezeichnet Landesmittel, die die Universitäten als Ausgleich zu den weggefallenen Studiengebühren in Baden-Württemberg bekommen. Pro Student*in bekommen die Universitäten derzeit  280€ pro Jahr. Sie dienen dazu, die Qualität von Studium und Lehre zu gewährleisten und zu verbessern.

Durch konstanten Druck und Arbeit der Studierendenvertreter*innen in ganz Baden-Württemberg werden 11,764% der QSM allein auf Vorschlag der Studierendenschaft vergeben. In Mannheim sind dies für das Jahr 2019 744.000€ studentische QSM.

Über die Vergabe dieser Mittel entscheidet das QSM-Gremium, das aus 5 Vertreter*innen der Fachbereiche und 5 Vertreter*innen des Studierendenparlaments besteht. Der AStA-Vorsitz übernimmt den Vorsitz des Gremiums. Wie bei allen Geldfragen übersteigen die Anträge das Volumen der QSM jedes Jahr. Daher muss das Gremium immer abwägen, welche Maßnahmen am sinnvollsten sind. Mittel, die den Fakultäten zugewiesen werden, finanzieren zusätzliche Übungen und Seminare, aber auch zusätzliche Literatur oder Software. Daneben fließt ein Großteil der Mittel auch an die zentralen Stellen, wie die Universitätsbibliothek oder das Rechenzentrum.

Ohne die studentischen QSM würden die Bibliotheken bereits um 19 Uhr schließen.

Besonders die Öffnungszeiten der Bibliotheken sind immer wieder Anlass für intensive Diskussion. Durch den strukturellen Haushaltsüberhang der Universität im Jahr 2015 wurden die Öffnungszeiten der Bibliotheken massiv reduziert. Hier musste die Studierendenschaft mit studentischen QSM einspringen und konnte so verhindern, dass die Bibs bereits um 19 Uhr geschlossen hätten.

Auch heute noch sorgen die QSM dafür, dass die Bibliotheken länger als 19 Uhr geöffnet haben. Zwar ist die Universität seit 2018, nach massiver Arbeit des AStA und anderen Organen der Studierendenschaft, wieder in die Finanzierung der verlängerten Öffnungszeiten eingestiegen, doch die Finanzierung der Öffnungszeiten bleibt der größte Einzelposten der studentischen QSM. Für den AStA ist klar, dass langfristig gute Öffnungszeiten nicht über QSM finanziert werden sollen, da damit viel besser zusätzliche Übungen und Lehrveranstaltungen ermöglicht werden können.

Im Bereich Digitalisierung war die Studierendenschaft führend. Vor allen anderen Organen wurden studentische QSM für die Digitalisierung der Lehre und das e-Learning vergeben. Auch 2019 fließen über 54.000€ in die Digitalisierung der Lehre.

Dank studentischer QSM: zeitgemäße IT statt Horde.

Neu finanziert wird 2019 die Einführung von Cloud-Diensten durch das Rechenzentrum. Das RUM plant die IT-Dienste für uns Studierende deutlich zu modernisieren. Dazu sollen Cloud-Dienste über Microsoft eingeführt werden. Das ermöglicht neue Arten der Zusammenarbeit über Office 365, das dann auf einer Plattform direkt mit unseren Uni-Kennungen läuft. So können in Zukunft Gruppenprojekte direkt über die Unimail verwaltet werden und ein Ausweichen auf Office oder Google ist nicht mehr notwendig. Auch Horde soll so in Zukunft Geschichte werden, da der Webmailer durch Outlook-Online ersetzt werden soll. All das sind gute Nachrichten für uns und diese Umstellung ist nur durch QSM möglich. Ab dem HWS 2019 sucht das Rechenzentrum Testpersonen. Ihr könnt also als Erste die neue Cloud ausprobieren!

Neben diesen zentralen Projekten fließen insgesamt fast 500.000€ an die Fakultäten und finanzieren so zusätzliche Tutorien, Übungen, Seminare und vieles mehr. Auch spezifische Studienliteratur oder Software wird bereitgestellt. Für Details zu den genauen Projekten, die an eurer Fakultät durch QSM ermöglicht werden, könnt ihr euch an eure Fachbereichsvertretung wenden, die die Anträge der Fakultäten eingereicht und koordiniert haben.

Insgesamt zeigt dies, dass die studentischen QSM ein wichtiger Baustein an der Uni sind, um das Studium besser und moderner zu machen. An vielen Stellen sind wir Studierende Vorreiter und finanzieren Maßnahmen, die sonst erst Jahre später in Angriff genommen worden wären. Das bescheinigt uns auch der Landesrechnungshof, der festgestellt hat, dass die Studierenden in Baden-Württemberg ihre QSM besser und effizienter verwalten als die Universitäten. Auch in Zukunft braucht es daher starke studentische QSM. Die Erfolgsgeschichte in Mannheim und im ganzen Land zeigt, dass wir Studierende auch größere Summen effizienter und zielgerichteter verwalten können.

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